Geschichte

Die Gemeinde in der Zeit der Besetzung

Im Oktober 1938 wurde die Gemeinde in das Großdeutsche Reich eingegliedert, in dem es bis zur Befreiung verblieb. Diese erfolgte durch das russische Militärungefähr um die Mittagszeit des 5.5.1945. Die Ankunft der Roten Armee erwarteten die deutschen Bewohner – wie die Nachkriegschronik angibt – mit großer Angst und versteckten sich buchstäblich zitternd in den umgebenden Wäldern. Waffen, Uniformen und andere für die Rote Armee „anstößige“ Gegenstände hatten sie gut versteckt. Die Gemeinde unterstützte das Großdeutsche Reich und es waren in ihr Mitglieder der Einheiten SS, SA und der Hitlerjugend.

In der Zeit der Besetzung war Zeschdorf das Zentrum der Gemeinden Lippein, Stachendorf und Domeschau.

Die Gemeinde war durch den Einfluss der Kriegsereignisse nicht viel beschädigt. Eine Ausnahme bildete das Gemischtwarengeschäft Konskr. Nr. 44, welches bis auf die Grundmauern abbrannte. Die Anwese Konskr. Nr. 36, 58, 8 und 10.

Die Besiedlung mit tschechischen Ansässigren begann bald in den ersten Junitagen des Jahres 1945. Innerhalb von 2 Monaten war die Gemeinde besiedelt. Am 22. Juli 1945 wurde in der Gemeinde eine großartige Feier unter der Parole „Übergabe der nazistischen Anwesen in tschechische Hände“ veranstaltet. Es beteiligten sich daran die neuen tschechischen Ansässigen und die Einwohner der umgebenden in der Ebene gelegenen Gemeinden (Bielkowitz, Laschtian). Die Aussiedlung der Deutschen wurde in drei Etappen ausgeführt. Der letzte Transport wurde am 16. Oktober 1946 durchgeführt (die ersten tschechischen Ansiedler wohnten gemeinsam mit den früheren deutschen Eigentümern mehr als ein Jahr in deren Wirtschaften). Alle 277 Einwohner deutscher Nationalität wurden ausgesiedelt. Der Großteil von ihnen in das Bundesland Hessen, wo die Mehrheit von ihnen in der Stadt Seligenstadt ihre neue Heimat fand.

Unter dem Einfluss der Nachkriegsereignisse kam es auch zu einigen Opfern kam es auch zu einigen Opfern aus der Reihe der deutschen Bevölkerung, über die wir nirgends keinerlei Informationen finden. Zu erwähnen sind die Eigentümer des Erbgerichtes Konskr. Nr. 10 Reynhold und Marie Leiter, welche vermutlich wegen ihres Reichtums und ihrer Ungefälligkeit sich den neuen Verhältnissen anzupassen im Mai 1945 getötet wurden. Den früheren Einwohnern der Gemeinde wurde im Jahre 1975 ein würdiges Denkmal errichtet, das aber im Jahre 1990 vom örtlichen Friedhof gestohlen wurde.

Erbgerich Leiter 1938 (Rychta)
Erbgerich Leiter 1938
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