Zeschdorf,( Tscheschdorf ) war eine kleine sehr reiche deutsche Gemeinde. Im Jahre 1930 lebten hier 295 ständige Einwohner, davon nur 4 mit tschechischer Nationalität. Die Mehrzahl der Einwohner ernährte sich von der Landwirtschaft und Viehzucht, durch welche ein Teil von ihnen reich wurde. Auf den Feldern baute man Korn, Kartoffeln, Flachs, Hafer, Weizen und Gerste an. Der Hauptertrag kam aber aus der Viehzucht. Schon im Jahre 1911 wurde eine Zuchtgenossenschaft gegründet, deren Vorsitzender Arnold Schmid, der Eigentümer der modernsten Wirtschaft auf der Konskriptions-Nr. 15 war. Es handelte sich um ein einstöckiges Objekt, dessen verbaute Fläche 1699 m2 betrug.
Zum Jahre 1900 betrug die landwirtschaftlich genutzte Fläche 697 ha (Felder 359 ha, Wälder 192 ha, Wiesen 104 ha, Weiden 56 ha, Gärten 6 ha). Der Tierbestand betrug 38 Pferde, 268 Rinder und 109 Stück Kleinvieh.
Das Waldrevier gehörte bis zum Jahre 1945 Liechtenstein. Im Jahre 1905 war Johann Schmid Bürgermeister und Johann Bönisch und Reinhold Leiter waren Gemeinderäte.
Gemischtwarenhandlung | Adolf Schibensky |
Gasthaus | Anna Kimmel |
Gasthaus im Erbgericht | Mitzi Leiter |
Schmiedehandwerk | Rudolf Fischer |
Wagnerei | Berthold Tögel |
Herrenschneider | Ernst Maier |
Schuster | Josef Peschke, Johann Kimmel |
Förster | Franz Jurschitzka |
In der Vergangenheit waren in der Gemeinde auf Grund starker Winde Windräder aufgebaut und zwar auf dem Erbgericht mit der Konskriptions-Nr. 10 mit einem Durchmesser von 3 m, um Wasser zu pumpen, und auf dem Gut mit der Konskriptions-Nr. 36 mit einem Durchmesser von 3,6 m, welches zum Schroten von Getreide diente.
Erwähnenswert ist auch, dass auf dem Kataster der Gemeinde auch die letzte Windmühle im Bezirk stand (Eigentümer Johann Schmid), welche am 13.6.1921 abgerissen wurde.